Studentenprojekte in Fundamentalanalyse

Echte Lernprojekte, bei denen Studierende ihre theoretischen Kenntnisse in praktische Fähigkeiten umwandeln. Hier dreht sich alles um Bilanzen, Kennzahlen und die Frage: Lohnt sich die Aktie wirklich?

Studierende bei der Analyse von Finanzdaten

Wie Studierende echte Bewertungen durchführen

Unsere Teilnehmer arbeiten mit realen Geschäftsberichten. Sie sezieren Cashflow-Statements, vergleichen Schuldenquoten und schauen sich an, wie Unternehmen ihre Gewinne generieren.

Das ist kein Durchklicken von Tutorials. Jeder bekommt ein Unternehmen zugeteilt und muss innerhalb von acht Wochen eine fundierte Einschätzung abgeben. Manche wählen bekannte DAX-Konzerne, andere kleine Mid-Caps aus Nischenmärkten.

Die Ergebnisse werden dann in Gruppensessions diskutiert. Da merkt man schnell, wo man noch nacharbeiten muss – und wo die eigenen Schlussfolgerungen stichhaltig sind.

Analysebereiche in Projekten

Von der Gewinn- und Verlustrechnung bis zur strategischen Positionierung – unsere Projekte decken verschiedene Aspekte ab, die für eine solide Bewertung wichtig sind.

Bilanzstruktur

Studierende lernen, wie man Aktiva und Passiva durchleuchtet, welche Posten kritisch sind und wo sich potenzielle Risiken verstecken können.

Rentabilitätskennzahlen

ROE, ROIC und operative Marge – diese Zahlen sagen viel über die Effizienz eines Unternehmens aus. Projekte fokussieren sich auf deren Interpretation im Kontext.

Cashflow-Bewertung

Der Cashflow zeigt, ob ein Unternehmen tatsächlich liquide Mittel erwirtschaftet oder nur buchhalterische Gewinne ausweist. Hier wird's oft spannend.

Verschuldungsgrad

Wie viel Schulden trägt ein Unternehmen? Ist das tragbar oder gefährlich? Diese Fragen stehen im Zentrum vieler Analysen.

Branchenvergleich

Ein Unternehmen allein zu betrachten reicht nicht. Studierende vergleichen Kennzahlen mit Wettbewerbern, um ein Gefühl für relative Stärke zu bekommen.

Strategische Risiken

Geschäftsmodelle können sich ändern, Märkte verschieben sich. Teil der Projekte ist es, solche qualitativen Faktoren mit einzubeziehen.

Gregor Lehmann, Projektbetreuer

Gregor Lehmann

Projektbetreuer seit 2021

Ich begleite die Studierenden durch ihre Projekte und gebe Feedback zu ihren Analysen. Oft sehe ich, wie sie anfangs unsicher sind, welche Kennzahlen wirklich zählen.

Nach ein paar Wochen wird's besser. Sie entwickeln ein Gespür dafür, welche Zahlen zusammenpassen müssen und wo etwas nicht stimmt. Das ist genau das Ziel – nicht nur Formeln auswendig lernen, sondern verstehen, was dahintersteckt.

Manche Projekte überraschen mich noch heute. Letztes Jahr hat eine Teilnehmerin ein kleines Softwareunternehmen analysiert, das auf den ersten Blick solide wirkte. Ihre Analyse hat aber versteckte Risiken in der Bilanzierung aufgedeckt. Sowas bleibt hängen.

Projektablauf über acht Wochen

So läuft ein typisches Projekt ab – von der ersten Recherche bis zur finalen Präsentation der Ergebnisse.

1

Unternehmenswahl und Datensammlung

Jeder wählt ein börsennotiertes Unternehmen aus. Dann geht's an die Geschäftsberichte – Bilanz, GuV, Anhang. Alles wird zusammengetragen und erste Notizen gemacht.

2

Kennzahlenberechnung

Die gesammelten Daten werden in konkrete Kennzahlen umgewandelt. Hier kommt die Tabellenkalkulation zum Einsatz – Eigenkapitalquote, Free Cashflow, KGV und weitere Werte.

3

Branchenanalyse und Vergleich

Die berechneten Kennzahlen werden mit denen der Wettbewerber verglichen. Wo steht das Unternehmen im Vergleich? Was fällt auf?

4

Bewertung und Schlussfolgerung

Auf Basis aller Daten wird eine Einschätzung formuliert. Ist das Unternehmen über- oder unterbewertet? Welche Risiken gibt es? Alle Argumente werden zusammengetragen.

5

Präsentation und Diskussion

Zum Abschluss werden die Ergebnisse der Gruppe vorgestellt. Feedback kommt sowohl von mir als auch von den anderen Teilnehmern. Hier zeigt sich, ob die Argumentation trägt.